Biographie

Jochen Roller

Jochen Roller, geboren 1971 in West-Berlin, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Giessen und Choreografie am Laban Centre in London. Er choreografierte bislang 50 Tanz- und Performancestücke. Seine regionalen Arbeitsschwerpunkte sind neben Europa Südostasien und Ozeanien. Die dreistündige Solo-Trilogie „perform performing“ (2002-2004) wurde 147 Mal aufgeführt und 2009 vom Auktionshaus Christie’s in Hamburg versteigert. Seine Trilogie “finding Germany elsewhere”, eine choreografische Spurensuche nach deutscher Identität mit den Teilen “Trachtenbummler” (2013) und “Them and Us” (2015) wird im Oktober 2017 mit dem Teil “Blutsbrüder” beschlossen. Seine Theaterarbeit “Carla del Ponte trinkt in Pristina einen Vanilla Chai Latte” hatte im Dezember 2016 im Kosovo Premiere und tourt seitdem durch Ost- und Westeuropa.

Jochen Roller arbeitet als Choreograf, Dozent und Kurator. In seinen Stücken, Workshops und Programmreihen befasst er sich mit interkuturellen, sozialen und politischen Themen, die durch Tanz in Bewegung gebracht werden. Bewegung ist in seinen Arbeiten das Kommunikationsmedium von intelligenten Körpern, die auf empathische und intellektuelle Weise in einen konfrontativen Dialog treten. Choreografie wird hierbei sowohl als ästhetischer wie auch gesellschaftlicher Gestaltungsprozess verstanden.

Von 2007 bis 2010 kuratierte Jochen zusammen mit Anne Kersting das saisonale Tanzprogramm von Kampnagel Hamburg. In dieser Zeit gründete er im Verbund mit 7 europäischen Theaterzentren das Live Art Festival, dessen künstlerischer Leiter er 2009 und 2010 war. Jochen war Jury-Mitglied der Tanzplattform 2010 und der Studienstiftung des Deutschen Volkes 2011 und 2012. Seit 2004 steht Jochen Roller auf der Liste der wichtigsten deutschen Choreografen des Goethe-Instituts. Im akademischen Jahr 2016/2017 ist er Gastprofessor am Studiengang Performance Studies der Universität Hamburg.